48°12‘41.6″N 16°23’13.8″E
48.211560, 16.387170

Es hatte sich tief in seine Höhle zurückgezogen. Immobilienhaie hatten seinen ganzen Körper aufgeschlitzt und eine große Narbe auf dem Gesicht hinterlassen. Der Nachbar, Philipp, hatte es geschafft, sie mit 5 Heftklammern zusammen zu nähen. Die beiden hatten sich immer geholfen. Wenn Philipp Papier brauchte, lieh es ihm gerne etwas, dafür brachte dieser hin und wieder Kaffee und Kuchen mit. Der Angriff der Immobilienhaie kam jedoch aus dem Nichts. Sie wollten es loswerden und all die winzigen alten Kreaturen und Schätze, die in ihm lebten. Es war nicht gut gealtert. Es sah baufällig und veraltet aus. Es konnte nicht mit den glänzenden neuen Glasfassaden oder den hohen Wolkenkratzern verglichen werden, die gerade im Trend standen. So kamen eines Tages einige Immobilienhaie, um das “Problem zu lösen”, wie sie es formulierten. Es wollte kein Problem sein. Es fühlte sich nicht als Problem. Sie wiederholten immer wieder, dass es „weichen muss“ und, dass man  „an den Wiederverkaufswert denken“ musste. Es wusste nicht einmal, was ein Wiederverkaufswert war. Es dachte, es wäre ok, so wie es war und es wollte sich nicht ändern. Es fühlte sich wohl in seiner Haut. Da fühlte es etwas tief drinnen, als würde sich etwas in sein Innerstes reinschleichen. Es war wie ein Grollen im Bauch. Es kam langsam und dann häufiger. Es begann leise, nahm dann aber an Stärke zu. Es begann sich zu wehren, doch schon bald ergriff dieses Gefühl von ihm Besitz!
Als Georgina es fand, hatte es sich so weit in seine Höhle zurückgezogen, dass G nur einige kleine rote Augen in der Dunkelheit ausmachen konnte. Die Wunde blutete immer noch und der Grant war überall. Als G näher kam, um einen Blick darauf zu erhaschen, wurde sie sofort von etwas angegriffen, was sich wie ein knurrendes, verwundetes Tier anhörte.

Doch Georgina wusste, dass es am besten war, ein solches Tier mit etwas Schokolade zu beruhigen. Zum Glück trug sie immer eine Notschokoladentafel bei sich. Sie zog sie heraus, brach ein Stück ab und näherte sich langsam dem verwundeten Riesen. „Erinnerst du dich an mich, großer Junge?“, Sagte sie. Das Biest antwortete mit einem Kreischen, das wie rostige Ketten, die über altes Metall gezogen wurden klang. Es war ein kurzer und schriller Schrei. Aber das schreckte G. nicht ab. Sie bewegte sich langsam vorwärts und streckte die linke Hand mit dem Stück Schokolade auf der Handfläche aus. Der ganze Grant der Welt konnte den vertrauten und beruhigenden Geruch dieser süßen, milchigen Leckerei nicht überdecken. Das verwundete Biest schnaufte und blubberte ein paar Mal, aber bald beruhigte es sich. Es schnupperte und G warf langsam das Stück Schokolade in die Dunkelheit der Höhle. Sie sah sofort, dass es funktionierte. Der dicke Smog der vom Grant ausging, begann sich zu heben. Schnell warf sie die ganze Tafel Schokolade hinein und puff!, beruhigte sich das Tier und der Grant war verschwunden.